Pommersches Wörterbuch. Begründet von Wolfgang Stammler, fortgesetzt von Hans-Friedrich Rosenfeld, herausgegeben von Renate Herrmann –Winter, I. Bd., Lieferung 1 – 6, Akademie Verlag GmbH Berlin 1997-2002.

Die wechselvolle Geschichte des “Pommerschen Wörterbuchs“ geht auf die 1925 von W. Stammler an der Universität Greifswald gegründete Arbeitsstelle zurück. Nun liegen die ersten sechs Lieferungen des 1. Bandes (A bis drösen) vor (geplant sind zwei Bände). Das deutsche Sprachmaterial (vor 1945) bezieht sich auf die 1818 gegründete Provinz Pommern in ihren Grenzen von 1936. Neben dem heutigen Mecklenburg und Vorpommern sind es auch die jetzigen Gebiete Nordpolens mit Stettin (Szczecin), Kolberg (Ko³obrzeg), Köslin (Koszalin), Stolp (S³upsk), Lauenburg (Lêbork). Nachteil ist die fehlende Berücksichtigung der heutigen polnischen Ortsnamen, was allerdings Anerkennung verdient, ist die mikrostrukturelle Beschreibung: präzise grammatische Angaben, Bedeutungserklärungen, zahlreiche Belege, Phraseologismen, übersichtliche Gliederung der Wörterbuchartikel, akribische Fixierung einzelner Belegstellen, zahlreiche diatechnische, diachronische Markierungen. In diesem nischenalphabetisch geordneten Wörterbuch erscheinen die Hauptlemmata in ostniederdeutscher Standardform, daneben werden lokale Lautvarianten genannt. Das Wörterbuch will z.T. als ein komplementäres Werk zum “Mecklenburgischen Wörterbuch“ (Wossidlo/Teuchert/Gundlach) gelten. Wenig übersichtlich sind die an mehreren Stellen verzeichneten Abkürzungen. Der 1. Lieferung ist ein aufschlußreicher Kartenteil beigegeben. Das Wörterbuch hat zweifellos wichtigen Dokumentationswert, geht allerdings kaum über die altgermanistische lexikographische Tradition hinaus.

Ryszard Lipczuk, Szczecin